Aike Meyer zu Natrup

Wie viel Zeit liegt zwischen der Mobilität von heute und morgen, Aike Meyer zu Natrup?

Aike Meyer zu Natrup

Wie viel Zeit liegt zwischen der Mobilität von heute und morgen, Aike Meyer zu Natrup?

Aike Meyer zu Natrup

Wie viel Zeit liegt zwischen der Mobilität von heute und morgen, Aike Meyer zu Natrup?

Kaum ein Bereich unseres Lebens verändert sich so rasch wie der der Mobilität. Schon in den nächsten 20 bis 30 Jahren könnten weitere Innovationen des Marktes die Fortbewegung, wie wir sie kennen, grundlegend verändern. Laut Aike Meyer zu Natrup, Business Development Manager, EWE Go, ist einer der Faktoren dafür unerlässlich: ein praktikabler Rahmen.

Welche Infrastruktur braucht die Mobilität der Zukunft? Geht es auch ohne diesen Rahmen?

Aike Meyer zu Natrup: Mobilitätskonzepte müssen ganzheitlich betrachtet werden. Unsere Erfahrung zeigt, dass die dafür neu zu gestaltende Infrastruktur nur dann geschaffen werden kann, wenn die Interessen aller Stakeholder berücksichtigt werden. Dazu zählen beispielsweise Anwohnerinnen und Anwohner, der städtischer Einzelhandel, die Wohnungswirtschaft sowie die Politik. Nur dann können praktikable Rahmen für die Mobilität der Zukunft geschaffen werden.

Es braucht einen neuen Ansatz für die Nutzung der innerstädtisch genutzten Flächen. Nehmen wir als Beispiel Parkhäuser. Durch attraktive Alternativen zum MIV (Mobilisierter Individualverkehr) speziell in Ballungsgebieten, könnte automatisch der Pkw als dominierendes Fortbewegungsmittel abgelöst und bislang benötigte Parkflächen umfunktioniert werden.

Auch der Ausbau, die Verbreiterung und Neukonzeptionierung von Rad- und Gehwegen sowie entsprechende Gesetzesänderungen hinsichtlich der Nutzung dieser Wege würden die Art der innerstädtischen Mobilität grundlegend verändern. Weitere Beispiele wären Tempolimits in der Stadt, höhere Preise für das Parken, neue Lösungen für den Lieferverkehr oder „Park & Ride“-Flächen für Verkehr aus dem Umland in die Städte. Auch hier gilt es Rahmenbedingungen für praktikable und vor allem komfortable Angebote wie den ÖPNV oder Ride-Hailing/Sharing zu etablieren.

Was sind die wesentlichen Veränderungen von der Mobilität heute zu einer zukünftigen? Und wie viel Zeit liegt zwischen diesen Schritten?

Aike Meyer zu Natrup: Ein Blick in die Glaskugel ist im Mobilitätssektor aufgrund der vielen Einflussfaktoren grundsätzlich sehr schwierig. Betrachtet man die Entwicklung neuer Fortbewegungsmittel, könnten beispielsweise Flugtaxen in den nächsten zwei bis drei Dekaden einen disruptiven Wandel in der Fortbewegung zwischen Vorstadt und Stadtkern auslösen.

Außerdem ist davon auszugehen, dass der MIV in deutschen Städten aufgrund von Umwelt- und Infrastruktur sowie politischer Interessen sukzessive durch Alternativen wie Sharing/Hailing- und höher frequentierte ÖPNV-Angebote ersetzt wird.

Wir gehen zudem davon aus, dass das Eigentum von Fahrzeugen für die Menschen zwischen 18 und 30 Jahren durch neue Mobilitätsangebote eine immer geringere Bedeutung spielen wird. Wir werden wegkommen von einem Fahrverhalten, das fordert: „Ich muss so schnell wie möglich von A nach B kommen“. Hin zu einer bedarfsgerechteren Mobilität, deren Bedürfnis lautet: „Ich will so CO2-neutral, effizient und komfortabel wie möglich mobil sein“.

Es geht mehr um digital vernetztes Vorankommen und das Verknüpfen von anderen Bedürfnissen als nur den Mobilitätsbedarf. Diese Veränderungen hängen jedoch von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich technologischer Entwicklungen, gesellschaftlicher Trends, regulatorischer Maßnahmen und wirtschaftlicher Bedingungen, daher ist eine zeitliche Eingrenzung äußerst schwer.

Wie sehen einheitliche Lösungen für eine Mobilität von heute und morgen aus?

Aike Meyer zu Natrup: Einheitliche Lösungen für die Mobilität von heute und morgen sollten darauf abzielen, den Herausforderungen der modernen Gesellschaft gerecht zu werden und gleichzeitig nachhaltig, effizient, sicher und benutzerfreundlich zu sein. Ein Impuls: Bezahlbare und bedarfsgerechte Mobilitätsabos oder möglicherweise sogar ein gemeinschaftlich finanziertes „Grundrecht” auf Mobilität könnten einheitliche und flächendeckende Lösungen für die unterschiedlichsten Bedarfe darstellen.

So könnte es in Zukunft dank geteilter, autonom fahrender Fahrzeuge möglich sein, sich individuell und flexibel fortzubewegen und die zur Fortbewegung benötigte Zeit anderweitig zu nutzen. Ein Beispiel: während der Fahrt schlafen oder arbeiten. Durch solche Ansätze kann notwendige Zeit zu verfügbarer Zeit werden. Merkmale und Aspekte, die in solche Lösungen einbezogen werden sollten, sind Nachhaltigkeit, Vernetzung und Digitalisierung, Multimodale Mobilität, autonomes Fahren, Zugänglichkeit, Förderung von Shared Mobility Angeboten. Vor allen Dingen aber bieten diese Faktoren eine Konzentration auf die Verbesserung der Lebensqualität aller Verkehrsteilnehmerinnen und Teilnehmer.

Titelbild © Aike Meyer zu Natrup

Summit

Der CFS | Customer Focus Summit ist der digitale Fachkongress für Customer Centricity.

Spotlight

Am 13. September geht es weiter mit dem interdisziplinären, hybriden Fachkongress rund um die Mobilität von morgen.

Podcast

Der Customer Focus Podcast „InTouch“, behandelt die aktuellen Entwicklungen rund um den Kunden im Zentrum unternehmerischen Handels.

Partner